The Brew: Angriff der Bluesrock-Flummis

Rockig, dreckig und unverschämt gut präsentiert sich das Trio in der Harmonie. Barwick mimt den Bluesrock-Flummi, während Bassist und Band-Oldie Tim Smith zwischen cooler Lässigkeit und energetischem Posing wechselt. Dabei füllen die beiden die Bühne ohne weiteres aus, sind immer in Bewegung und ergehen sich in exzellenten Gitarren-Soli, die Kurtis Smith (Tims Sohn) am Schlagzeug mit kraftvollen und präzisen Power-Rhythmen untermauert. Letzterer stürzt sich sogar gegen Ende des Konzerts enthusiastisch in ein mehrminütiges Drum-Solo, hämmert sich dabei die Seele aus dem Leib, verschleißt durch Wurfexperimente mehrere Sticks, trommelt zeitweilig mit den Händen und wird dafür von den Fans frenetisch gefeiert.

Inzwischen hat Barwick auch den Gesangspart übernommen, den früher in erster Linie Tim Smith vorbehalten war. Ein vernünftiger Schritt: Zum einen kommt dies Barwicks Rampensau-Attitüde sehr entgegen, zum anderen ist dessen Stimme weitaus kerniger, roher und dem Brew-Sound angemessener als das kontrolliert rockende Organ des Bassisten. Dieser fügt sich dabei mit sichtlicher Freude an der Entwicklung seiner beiden Schützlinge in das harmonische Gefüge der Band ein, die bei ihrem Harmonie-Konzert jede Menge Spaß zu haben scheinen, miteinander und mit dem Publikum scherzen und ihre Musik laut, aber authentisch rüberbringen. Bitte mehr davon.