Das war's. Aus, Ende, vorbei. So langsam lässt sich nicht länger darüber hinwegsehen, dass die Tage des Pantheons zumindest an ihem gewohnten Standort am Bundeskanzlerplatz gezählt sind. Am vergangenen Montag hat sich jetzt die Reihe "Jazz in Concert", die Organisator Thomas Kimmerle mit großem Erfolg im zum Kleinkunsttempel gehörenden Casino veranstaltet hat, mit einem Konzert Frederik Kösters und Sebastian Sternals von den langjährigen Fans verabschiedet. Ein würdiger, wenn auch anspruchsvoller und mitunter kratzbürstiger Abschluss.
Das Duo-Spiel zwischen Trompeter und Pianist, die zu den Shooting-Stars der deutschen Jazz-Szene gezählt werden, gehörte nicht zu jener Art von Musik, bei der man sich einfach fallen lassen kann. Vielmehr forderte sie permanente Konzentration, um den Bildern folgen zu können, die die Künstler da mit ihren Instrumenten zeichneten. "Kanada" hatten sich die beiden als übergeordnetes Thema gewählt, inspiriert von einer Reise durch jenes weite Land mit seinen Bergseen, Bären und Wäldern, aber auch beeinflusst von Komponisten wie Kenny Wheeler und Joni Mitchell, denen das Duo seine Reverenz erwies. Mitunter wurde es dabei kantig, etwa bei "Into The Wild", wo Kösters (zu) druckvolle Trompete sich ebenso an Disharmonien abarbeitete wie Sternals ansonsten eher romantisch geprägtes Pianospiel. Mit dem Titel im Ohr ließen sich aber schnell Konturen erkennen, die durch lautmalerische Pinselstriche koloriert wurden. Doch das gelang nicht immer: Bei dem abstrakten "Lichtspielhaus" etwa blieben die meisten Zuhörer im Dunkeln. Höhepunkt war sicherlich das Stück "Mississippi", bei dem es Sternal gelang, die Seele des "Ol' Man River" in allen Aspekten einzufangen. Mit begeistertem Applaus endete letztlich eine schöne Konzerttradition – die aber, so versprach Kimmerle, nach dem Umzug des Pantheon auf die Beueler Seite fortgeführt werden solle.
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