Eigentlich ist alles ganz einfach. Das Leben, die Liebe, die Gesellschaft, alles folgt einem Kreislauf. Kompliziert wird es nur, wenn man darin nach einem Sinn sucht. Doch El Juana Banda bietet eine Lösung: Singen. Und die Musik genießen. Eine typische Flamenco-Einstellung, die Sänger Juan Ruiz Salces bei dem Konzert des Quartetts in der Brotfabrik transportiert. Aber eine, die funktioniert. Denn die virtuose Mischung aus traditioneller spanischer Stilistik, Jazz, Rock und südamerikanischem Folk, die er und seine Bandkollegen präsentieren, geht direkt ins Herz – ob man den Inhalt nun versteht oder nicht.
Die Musiker, zum Teil aus Chile und zum Teil aus Spanien stammend, sind aber auch wirklich herausragend. Vor allem Gitarrist Jaime Velasco Ayensa kann immer wieder mit Soli in der Tradition von Paco de Lucia glänzen oder den Gesang von Salces geschickt stützen, wenn dieser wieder voller Inbrunst ein paar Coplas vorträgt. Verzierungen, Umspielungen und gegebenenfalls auch die Zweitstimme übernimmt derweil die wandlungsfähige Flötistin Camila Moukazel Ortega, während Bassist Pato Banda mit einem gewissen Stoismus für das nötige Fundament sorgt. So kann Salces seine beeindruckende, volltönende Stimme ohne Bedenken in den Raum werfen und über Lektionen in Demut oder Liebe für die Hure und den Seemann singen. Die Ausbildung als Flamenco-Sänger ist dabei allgegenwärtig – nur einmal wird er etwas rauer, kantiger, jazziger. Könnte er ruhig häufiger machen. Diese zusätzlichen Farben stehen der Musik von El Juana Banda nämlich ausgesprochen gut zu Gesicht. Vielleicht beim nächsten Mal. Wenn es nach dem euphorisierten Publikum geht, könnte dies immerhin schon sehr bald der Fall sein.
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