An diesem Abend sind negative Gedanken unerwünscht. All die Sorgen soll das Publikum einfach zu einem Bündel zusammenschnüren und hinter sich werfen, um voller Freude in die Weihnachtstage starten zu können. Und wer dazu noch einen zusätzlichen Ansporn braucht, dem helfen die Slapstickers nur zu gerne weiter. Zum zehnten Mal in Folge ist die Band aus Brühl im Dezember in der Harmonie, um auf ihre ganz eigene Weise auf das Fest der Liebe einzustimmen – also mit fetzigen Grooves, Energie für eine ganze Horde von Duracell-Häschen und natürlich jeder Menge Ska.
Die Slapstickers sind ohnehin eine Institution, nicht nur durch die Weihnachtskonzerte. 2019 feiern sie ihr 25-jähriges Bestehen, doch zum alten Eisen wollen sie sich noch lange nicht zählen
lassen. Ganz im Gegenteil: „Never grow up“ ist das Motto des Abends, und auch wenn mit der Vorband Slightly Rude schon die nächste Generation in den Startlöchern steht und einen exzellenten Job
macht, haben die Herren um Frontmann Christian Spiecker noch einige Asse im Ärmel. Erfahrung eben, Bühnenpräsenz und vor allem Spaß. Ersteres nutzen sie, um die kurzfristige Erkrankung von
Trompeter Klaus Kaminski so gut es geht zu kompensieren, und letzteres spiegeln sie mühelos ins Publikum, das immer wieder in das Konzert mit einbezogen wird. Da wird dann auch der Dromedar-Tanz
absolviert, die „Nine Cowboys From Outta Space“ bejubelt und ein tief hängender Papp-Tannenbaum, der den Beamer ein wenig stört, kurzerhand von einem wagemutigen Duo abgehängt, das sich
anschließend in die menschlichen Fluten stürzt und ein wenig Crowdsurfing genießt. Ein Partyvergnügen, an dem sich später auch ein waschechter Nikolaus beteiligt, nicht zuletzt da der sonst zu
diesem Zwecke genutzte Plastik-Weihnachtsmann der Slapstickers mittlerweile außer Dienst gestellt und durch einen Kollegen ersetzt wurde, der allerdings permanent heiße Luft benötigt.
Die Aktion ist zugleich der Auftakt zum eigentlichen Weihnachtsteil des Abends. Die Hits der Slapstickers, inklusive „Trip to Barcelona“, werden ein- und klassische Lieder ausgepackt. „In der
Weihnachtsbäckerei“, „White Christmas“ oder auch „Frosty the Snowman“ stehen jetzt auf dem Programm, im typischen Ska-Gewand gespielt, so wie es sich eben in dieser Zeit und bei dieser Band
gehört. Der Saal singt lautstark mit, ist geeint in adventlichen Freuden. Sorgen hat in diesem Moment keiner mehr. Und damit haben die Slapstickers einmal mehr ihre Mission erfüllt. Klasse.
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