So ein Publikum sind Terry Hoax kaum noch gewohnt: stehend, feiernd, mitsingend, selbst wenn der Text gerade mal nicht bekannt ist (was laut Frontmann Oliver Perau ohnehin das größte Kompliment ist). In der Harmonie spielt die Band ihr erst viertes Konzert der aktuellen Tour und ist total begeistert, wie enthusiastisch die Menschen im Saal mitmachen. „Ich hatte während des Lockdowns das Glück, wenigstens ein bisschen spielen zu können“, sagt Perau, „und zwar in Altersheimen. Die Bewohner waren gut drauf, aber ihr seid eindeutig besser.“ Kein Wunder – viele sind langjährige Fans der Hannoveraner, die in ihrem Sound durchaus Parallelen zu Fury in the Slaughterhouse aufweisen, aber noch ein bisschen mehr rocken.
Ein entscheidendes Element für die Begeisterung des Publikums ist allerdings auch die Spielfreude der Band oder zumindest einzelner Mitglieder. Vor allem Bassist Kai Schiering und natürlich Sänger Oliver Perau sind wahre Rampensäue, die einfach Lust auf Rock haben und mitunter auf und ab springen, so als wären sie gerade mal Mitte 20. Und spätestens mit dem Depeche-Mode-Cover „Policy of Truth“, mit dem Terry Hoax Anfang der 90er ihren Durchbruch hatten, gibt es ohnehin kein Halten mehr. Die Band lässt es krachen, das Publikum sowieso. Umso erstaunlicher ist es, als Perau nach etwa 80 Minuten schon den offiziellen Schlussakkord setzen will. Moment, so nicht. Stimmt. Denn natürlich hat die Band noch die ein oder andere Zugabe in petto, darunter das hymnische "The Best is Yet to come", zitiert zudem so ganz nebenbei "Riders on the Storm" und legt noch eine Schippe drauf. „Das ist schon ganz schön anstrengend", sagt Perau. "Aber es macht einfach so viel Spaß!"
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