Jetzt kann Heiligabend kommen: Zu der ganz normalen Dosis an weihnachtlicher Vorfreude, die die Malentes mit ihrem aktuellen Programm „Alle Jahre Lieder“ seit einigen Wochen genüsslich in ihrem Theaterpalast verteilen, haben sie am vergangenen Montag noch ein ganz besonderes Sahnehäubchen serviert. Eins mit Schuss. Und mit jeder Menge Soul. Die Bonner Sängerin Makeda, die so ziemlich jedes Lied veredeln kann, hat mit ihrer Band ein fantastisches Konzert im Spiegelzelt gegeben und neben diversen winterlichen Klassikern auch einige Eigenkompositionen präsentiert, die in dem intimen Rahmen mindestens genau so stark waren wie im Juni mit dem Beethovenorchester vor allem dann, wenn sie in die Gewürzkiste griff und die Songs mit dem nötigen Groove würzte.
Stimmlich war und ist Makeda immer eine Klasse für sich; nicht ohne Grund durfte sie vor nunmehr sechs Jahren in Köln die weibliche Hauptrolle im Musical „Bodyguard“ übernehmen. Doch zunehmend
findet sie ihren eigenen Sound, kraftvoll, lyrisch, empathisch, toll. Auch im Theaterpalast zeigt sie wieder, was das bedeutet, gibt bei „Breathing Fire“ richtig Gas und überzeugt auch mit „The
Day I Loved You Most“, jenem Song, mit dem sie 2019 fast den deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contests gewonnen hätte und der mit jeder Darbietung besser zu werden scheint. Den
stärksten Eindruck machte sie allerdings mit dem wunderschönen „Recipe“, einer vielschichtigen Ballade über Curry und die eigenen Wurzeln.
Doch eigentlich ging es ja um Weihnachten. Ohne Wham, aber mit viel Herz und der ein oder anderen Prise Rock. Vor allem die zweite Hälfte punktete mit großartigen Interpretationen, angefangen bei
„Have Yourself A Marry Little Christmas“ mit einem spannenden Solo von Gitarrist Matt Sonnicksen über „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ bis hin zu Napp Hepburns Calypso „Tell Santa Claus“, bei dem
die Band sich einmal so richtig austoben durfte und vor allem Drummer Flo Weik zu begeistern verstand. Natürlich durften auch Klassiker wie „Leise rieselt der Schnee“ und „O Tannenbaum“ nicht
fehlen, bei denen der Publikumschor denn auch pflichtschuldig einstimmte. Am Ende gab es stehende Ovationen und tosenden Applaus. Und das zu Recht.
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