Mit dieser Überraschung hatte wirklich niemand keiner gerechnet: In der neuesten Ausgabe der Konzert-Reihe „Max Mutzke & Friends“, die im Rahmen von „Quatsch keine Oper“ stattfindet, hat Gastgeber und Namenspatron Max Mutzke nicht nur einen, sondern gleich drei herausragende Musiker nach Bonn eingeladen, um mit ihm zusammen einen Abend der besonderen Art zu gestalten. Was von der ersten bis zur letzten Sekunde gelang. Gitarrist Bruno Müller, Star-Trompeter Joo Kraus sowie Sänger und Entertainer Sasha sorgten zusammen mit ihm und dem Matti Klein Soul Trio für pure Euphorie beim Publikum, das sich bereitwillig auf das Format eingelassen hatte und die einzigartige Mischung aus Soul, Jazz und R'n'B sichtlich genoss.
Dieses Vertrauen der Bonnerinnen und Bonner hat sich Max Mutzke aber auch verdient. Seit er vor inzwischen neun Jahren zum ersten Mal zusammen mit „Quatsch keine Oper“-Organisatorin Rita Baus ein Konzert mit Überraschungsgast präsentierte und dabei niemand geringeren als Thomas Quasthoff auf die Bühne holte, hat er ein ums andere Mal bewiesen, dass er mit jedem und mit jeder für Begeisterung sorgen kann. In der Vergangenheit hatte er unter anderem Stefan Raab oder David und Carolin Kebekus zu Gast, aber auch schon mal die komplette SWR Big Band. In vielerlei Hinsicht ist Mutzkes Show somit eine Wundertüte, die immer dann am stärksten ist, wenn Gastgeber und Gast sich nicht vorwiegend auf der Bühne abwechseln, sondern etwas gemeinsam tun. Vorzugsweise singen. So wie an diesem Abend. Selbst wenn mal Sasha (oder auch Joo Kraus) alleine begann, dauerte es nicht lange, bis Mutzke entweder in einen leisen Hintergrundgesang einfiel oder rhythmische Akzente setzte, nie aufdringlich, stets bereichernd und spürbar aus jener Liebe zur Musik, die alle auf der Bühne einte.
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Ohnehin waren seine Gäste über jeden Zweifel erhaben. Bruno Müller ist immerhin ein ehemaliges Mitglied der Heavytones (einst Showband von „TV Total“) und früher Sideman von Jennifer Rush; Joo
Kraus zählt zu den besten Trompetern Deutschlands, wenn nicht gar Europas, der in den 1990er Jahren zusammen mit Bassist Hellmut Hattler den Hip Hop nachhaltig prägte; und Pop-Sänger Sasha
hat schon mehrfach bewiesen, dass er sich auch im Rock 'n' Roll (als Dick Brave) und in Jazz und Soul überaus wohl fühlt. An der Seite von Mutzke konnte er nun seine Leidenschaft für Ray
Charles und Co ausleben und unter anderem mit einer eindrucksvollen Version von „Georgia on my Mind“ begeistern. Und Mutzke? Konterte mit dem intensiven „A Song for You“ von Donny Hathaway, den
er als sein großes Vorbild bezeichnete. Mehr als zwei Stunden sorgten die sieben Musiker so für ein Feuerwerk an starken Songs, mal in akustischem Gewand („Catch me if you can“), dann wieder
komplex verjazzt wie bei Sashas Version von „Rhythm is Love“, mal energiegeladen wie bei Mutzkes „Me and Mrs. Jones“, dann wieder nachdenklich bei „What's going on“. Stark auch Joo Kraus'
Komposition „Elvis in Paris“, bei dem die Band mal ohne die beiden Rampensäue so richtig Gas geben konnte und nicht zuletzt Saxofonist Lars Zander mit beeindruckenden Soli glänzte.
Das Publikum war zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr zu bremsen. Immer wieder sprang es auf, jubelte und feierte und schuf so einmal mehr jene Atmosphäre, die Max Mutzke so zu schätzen
weiß und die ihn dazu motiviert, diese im wahrsten Sinne des Wortes einzigartigen Konzerte zu konzipieren. Ob das nächste Mal besser werden wird? Es scheint kaum möglich zu sein – aber noch hat
Mutzke es immer wieder geschafft, das Publikum zu überraschen. Auf jeden Fall wird es anders. Wie genau? Das weiß keiner. Fest steht nur der Termin, und auf den müssen Fans der Reihe lange
warten: Der nächste Abend mit Max Mutzke und einem oder mehreren geheimnisvollen Gästen findet erst am 11. Februar 2024 im Rahmen von „Quatsch keine Oper“ in Bonn statt.
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